Zöliakie kann manchmal ganz schön kompliziert sein. Die eigene Küche wurde erfolgreich Gluten-sicher gestaltet und man kommt mittlerweile ganz gut damit klar, weil man sich viel damit beschäftigt hat und sich immer mehr auskennt. Doch früher oder später kommt der Moment, in dem man eine Mahlzeit außerhalb der sicheren 4 Wände einnehmen muss. Klar kann man sich für den kleinen Hunger immer vorsorglich ein paar Reiswaffeln oder eine Scheibe selbstgemachtes Brot (Hier geht’s zu Rezepten) einpacken. Das funktioniert aber nicht, wenn die Oma ihren 70. Geburtstag in einer Gaststätte feiern möchte, der Chef zum Geschäftsessen einlädt, die Freundin mal wieder einen Stadtbummel machen möchte oder man einfach länger unterwegs ist.
Deshalb trage ich hier für dich ein paar hilfreiche Tipps zusammen, mit denen du auch mit Zöliakie auswärts essen und genießen kannst.
- Es fängt mit der Suche nach einem geeignet Lokal an. Im Internet findest du schon sehr viel, wenn du einfach mal nach der Stadt und den glutenfreien Möglichkeiten googelst. Auf der Website von Schär findest du bei der Angabe einer Region ebenfalls direkt ein paar Anlaufstellen. Manchmal hat man auch Glück und bei der Suche nach „glutenfrei“ auf Google Maps werden Möglichkeiten zum Essen um den aktuellen Standort herum angezeigt.
- In einigen landesspezifischen/ exotischen Restaurants findest du mehr Speisen, welche von Natur aus glutenfrei sind, z.B. in der indischen, mexikanischen und thailändischen Küche, als in anderen, wie beispielsweise der chinesischen oder italienischen Küche. In Fisch- oder Steak-Restaurants wird dir die Auswahl ebenso leichter fallen, als in Coffeshops und Cafés.
- Das Internet und Social Media spielen generell eine große Rolle, denn viele Restaurants haben bereits ihre Speisekarten online gestellt, so dass du direkt im Voraus schauen kannst, ob etwas für dich dabei ist. Auch Google-Rezensionen können dabei manchmal hilfreich sein. Sollte das nicht der Fall sein, dann kontaktiere das Lokal und frage direkt nach, ob sie dir etwas bieten können. So konnte ich beispielsweise mal mit einer Freundin zusammen auswärts frühstücken, indem ich mir ein eigenes Brötchen mitbringen durfte und lediglich Getränke, Rührei und Brot-Beläge vor Ort bestellte.
- Versuche nicht zu den Stoßzeiten zu essen. Dann ist immer viel los und es kann auch mal ein bisschen stressiger in der Küche zugehen, so dass unbeabsichtigte Fehler entstehen können.
- Manchmal ist es hilfreich klarzustellen, dass es sich hierbei nicht um eine Trend-Lust handelt, weshalb du ein glutenfreies Gericht bestellst, sondern, dass du eine Allergie bzw. Krankheit hast und Gluten für dich eine Gefahr darstellt.
- Im Restaurant selbst, solltest du noch einmal um die Allergen-Karte bitten, falls diese in der Speisekarte noch nicht mit ausgeführt wurden.
- Genauso ist es wichtig, auf eine mögliche Kontamination mit anderen Speisen aufmerksam zu machen und darum zu bitten beispielsweise ein frisches Messer und Schneidebrett zu benutzen. Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft hat eine „Bitte an den Koch“ entworfen, welche du ausdrucken und im Restaurant vorzeigen/abgeben kannst, wo alles kurz für die Verantwortlichen erklärt wird.
- Gehe nicht davon aus, dass sich alle mit deiner Krankheit auskennen. Du bist davon betroffen und musst dich täglich damit auseinandersetzen, die Servicemitarbeiter im Lokal nicht. Erkläre ruhig das Problem, ohne beleidigt zu sein, dass er/sie sich nicht damit auskennt.
- Wenn du unsicher bist, dann lass dich von der Bedienung beraten, damit sie im Zweifelsfall direkt in der Küche nachfragen kann. Manchmal reicht es auch eine Beilage oder Soße wegzulassen. Sollte gar nichts dabei sein, dann gibt es meistens ein Salat-Angebot, bei dem einzig auf Croutons geachtet werden muss.
- Im Zweifelsfall immer die risikoärmste Variante wählen. Wenn du dir gar nicht sicher bist oder kein gutes Gefühl bei der Bestellung oder dem Restaurant hast, dann lass es lieber sein und suche dir eine Alternative. Schließlich geht es um deine Gesundheit!
- Bewerte nach deinem Besuch das Restaurant im Internet, um auch nachfolgenden Zöliakie-Betroffenen in Zukunft weiterzuhelfen.