Forschungsstand der Krankheit

Ein Rezept von

Michelle
Michelle
Hey, ich bin Michelle, 22 Jahre alt, komme ursprünglich aus dem Osten der Republik und lebe derzeit im schönen Paderborn. Seit März 2020 habe ich die Diagnose Zöliakie. Auch wenn es nicht immer einfach ist, mache ich das Beste daraus! Ich bin immer offen für Neues, suche neue Rezepte und probiere mich aus. Deshalb freut es mich, meine Erfahrungen hier zu teilen. Schau einfach mal durch, ich bin mir sicher, die Gerichte schmecken nicht nur Zöliakie-Betroffenen! :)

Zöliakie ist eine Autoimmunkrankheit, bei der die Darmzotten im Dünndarm durch den Verzehr von Gluten zurückgebildet werden. Dadurch können Mangelerscheinungen und andere Krankheiten begünstigt werden. Bislang gibt es keine Heilung. Einzige Besserung bringt der vollständige und lebenslange Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel, damit sich die Darmzotten rekonstruieren können. Ebenso gehört eine bewusste und nährstoffreiche Ernährung dazu. Dennoch wird immer weiter geforscht, ob es noch andere medikamentöse Heilungschancen gibt. Die Arbeitsgruppe für Prolaminanalyse und Toxizität trifft sich seit der Gründung im Jahr 1985 jedes Jahr und hat sich zum Ziel gesetzt, Forschungen zur Analyse von Gluten in Lebensmitteln und zur Bewertung klinischer und ernährungsphysiologischer Aspekte von Zöliakie durchzuführen und zu koordinieren.

ENZYME

Ein Ansatzpunkt für die Forschung sind zum Beispiel Enzyme. Enzyme sind Stoffe, die bei einer chemischen Reaktion helfen und diese beschleunigen sollen. So helfen Laktase-Enzyme dabei zugeführte Laktose zu spalten, damit Milchprodukte verdaut werden können. Das hilft vor allem Menschen mit einer Laktoseintoleranz, die diese Laktase-Enzyme im Bedarfsfall durch kleine Laktase-Tabletten zu dem laktosehaltigen Lebensmittel einnehmen und so Milchprodukte vertragen.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass zur Verdauung von Gluten bei Zöliakie-Patienten ebenfalls ein oder mehrere Enzyme fehlen. Daher gab es schon des Öfteren Versuche ein solches Enzym künstlich herzustellen. Bislang allerdings ohne Erfolg. Gluten hat eine kompliziertere Struktur als die Laktose, weshalb die Herstellung eines passenden Enzyms schwierig ist und es bisher keine verlässlichen Belege dafür gibt, dass dieses Gluten-Nahrungsergänzungsmittel bei jedem Menschen und jedem glutenhaltigen Essen sicher funktionieren. [Quelle: mein-allergie-portal.com]

Allerdings gibt es schon Forschungen zu Propylpeptidasen. Das sind Enzyme, welche aus Bakterien gewonnen werden und Gluten schon im Magen spalten. Die enthaltenen Peptide werden soweit abgebaut, dass es im Dünndarm keine Reaktion mehr gibt. Solche Medikamente befinden sich momentan noch in der Testphase. Auch die Herstellung ist sehr aufwändig und teuer. Zudem muss ihre Wirkstärke und Langzeitsicherheit noch belegt werden. [Quelle: meinegesundheit.at]

NANOPARTIKEL

Damit Gluten für Zöliakie-Patient*innen dauerhaft verträglich werden könnte, müsste das Immunsystem “umprogrammiert” werden. Vor einiger Zeit kamen einige Informationen aus Helsinki an die Öffentlichkeit. Forscher der dortigen Universität haben an Mäusen Nanopartikel getestet, welche Gliadin enthalten. Gliadin ist ein Bestandteil des Klebereiweißes Gluten. Bei den Mäusen, welche diese Partikel injiziert bekamen, wurde ein Rückgang der Gewebeschäden, sowie der Entzündungswerte beobachtet. [Quelle: medical-tribune.de]

In Chicago haben Forscher der Northwestern University ähnliche Studien gemacht. Sie wollen Gluten in Nanopartikeln verstecken und somit das Klebereiweiß wie beim Trojanischen Pferd in den Körper einschleusen. So kann das Immunsystem nicht auf den Eindringling Gluten reagieren, sondern wird ihn als Zellmüll identifizieren. Nach einiger Zeit soll sich das körpereigene Abwehrsystem an das Klebereiweiß gewöhnen, sodass es auch ohne Nanopartikel nicht mehr negativ darauf reagiert. Diese Methode könnte auch ein Durchbruch bei der Behandlung von Multiple Sklerose, Diabetes Typ 1 oder einer Erdnussallergie sein. [Quelle: trendsderzukunft.de]

WEITERES UND AUSBLICK

Es gibt auch weitere medikamentöse Ansätze. Wenn du dich dafür interessierst, dann schau mal auf der Seite der Deutschen Zöliakiegesellschaft e.V. vorbei.

Abschließend ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft: Die eingangs erwähnte Arbeitsgruppe für Prolaminanalyse und Toxizität war sich einig, dass in den nächsten Jahren, aufgrund der Vielzahl an laufenden Studien eine Therapie auf den Markt kommen wird, entweder als Zusatz zur glutenfreien Ernährung, als Therapie nach versehentlicher Glutenexposition oder als Ersatz zur glutenfreien Ernährung. [Quelle: drschaer.com]

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Welche Zutaten sind bei Zöliakie verboten?

Welche Zutaten sind bei Zöliakie verboten? In diesem Video zeigen wir es dir. https://www.youtube.com/watch?v=4K5uXPBMoSY

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